Topinambur das Wintergemüse – Schöne Blüten und essbare Knollen

Gelbe Blütensterne, die schon von weitem leuchten, machen einige Topinambur-Sorten (Helianthus tuberosus) zum attraktiven Blickfang am Gartenzaun. Doch das hübsche Aussehen ist nur ein angenehmer „Nebeneffekt“.

Eigentlich werden die mehrjährigen Korbblütler als Nutzpflanzen kultiviert. Aus Nordamerika gelangten die ersten Topinambur-Knollen nach Europa. Nach ihrem Bekanntwerden schätzte man die Pflanzen hier lange Zeit als Nahrungs- bzw. Futterlieferanten. Besonders in Frankreich waren sie sehr populär. Als dann im großen Stil Kartoffeln als Grundnahrungsmittel angebaut wurden, geriet die Topinambur etwas in Vergessenheit.

Seit einigen Jahren wird ihr jedoch wieder mehr Beachtung geschenkt. Ihre essbaren Knollen sind schmackhaft, ballaststoffreich und kalorienarm. In der Küche können sie vielseitig verwendet werden: Es lassen sich beispielsweise Salate, Suppen, Bratlinge und sogar Spirituosen daraus herstellen. Nach dem Verzehr verursachen sie jedoch oft starke Blähungen. Wer weiß, dass er schnell davon betroffen ist, sollte sich also beim Genuss lieber in Zurückhaltung üben. Kraut und Knollen eignen sich auch als Futter für verschiedene Haustiere.

Topinambur – Standortbedingungen, Krankheiten und Schädlinge

Die Topinambur wird manchmal auch als „Erdbirne“ oder „Erdartischocke“ bezeichnet und ist mit der allseits bekannten und beliebten Sonnenblume (Helianthus annuus) verwandt. An Attraktivität und Nützlichkeit kann sie es durchaus mit ihr aufnehmen. Im Garten lässt sich die robuste Pflanze spielend leicht ansiedeln. Schwerer ist es hingegen, sie dort in die Schranken zu weisen, denn Topinambur wuchert stark. Sogar Teilstücke der Knollen sind oft in der Lage, neue Exemplare hervorzubringen. Wer diese übermäßige Ausbreitung verhindern möchte, sollte gleich zu Anbaubeginn an das Einbringen einer Wurzelsperre denken.

Feuchter Boden und sonnige Lage

Die Kultur ist recht einfach. Nicht zu schwere und ausreichend feuchte Böden in sonniger bis halbschattiger Lage bieten ideale Voraussetzungen für gutes Gedeihen. Staunässe bekommt der Pflanze nicht gut. Von Schädlingen und Krankheiten wird Topinambur nur selten heimgesucht. Hin und wieder kann ein Befall mit Echtem Mehltau auftreten. Der nussige, süßliche Geschmack der Knollen ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Wühlmäuse interessant. Diese können große Teile der Ernte zunichte machen, wenn sie niemand daran hindert.

Anbau und Ernte der Knollen

Topinambur-Knollen werden am besten im zeitigen Frühjahr in die Erde gebracht. Beim Wachstum legen die Pflanzen ein recht flottes Tempo vor: In relativ kurzer Zeit entsteht eine hohe, grüne „Wand“, die sich – je nach Sorte – vom Spätsommer bis zum Frostbeginn mit sehr vielen oder nur vereinzelt auftretenden gelben Blüten schmückt. Falls vorhanden, eignen sie sich gut als Schnittblumen für die Vase. Bei manchen besonders späten Sorten kommt es allerdings oft gar nicht zur Blütenbildung. Aufgrund ihrer Höhe und Dichte kann die Topinambur auch als sommerlicher Wind- und Sichtschutz eingesetzt werden. Im Spätherbst stirbt das Kraut jedoch ab und treibt erst im Frühjahr aus den im Boden verbliebenen Knollen wieder neu aus.

Das Wintergemüse – frosthart bis -30 Grad

Topinambur ist ein Wintergemüse, das einiges aushalten kann: Die Knollen gelten als frosthart bis -30 °C! Deshalb dürfen sie den ganzen Winter über in der Erde bleiben. Ungefähr ab November kann je nach Bedarf die gewünschte Menge ausgegraben werden. Solange der Boden nicht gefroren ist, steht einer ständigen Ernte nichts im Wege. Sind die Knollen einmal gerodet, sollten sie möglichst zügig verbraucht werden.

Mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Topinambur

http://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Topinambur-Unbekannte-Wunderknolle-214393.html