Die Wüstenrose oder Adenium ist in West- und Zentralafrika, aber auch in Arabien beheimatet. Hitze, Sonne und häufiger Wassermangel können ihr nichts anhaben und sind auch der Grund für ihren verdickten Stamm, der ihr als Wasserspeicher dient. Als Strauch erreicht die Wüstenrose eine Wuchshöhe von einigen Metern, wobei das Wachstum sehr langsam vor sich geht.
Zwar langsam im Wuchs, kann die Wüstenrose ein hohes Alter erreichen. Hundertjährige Sträucher sind keine Seltenheit. Botanisch gehört die Wüstenrose zu einer Schwesterngattung des Oleanders. Die weißen bis rosafarbenen Blüten und das Blattwerk verdeutlichen durch ihre Ähnlichkeit die Verwandtschaft.
Standort und Pflege der Wüstenrose
Wie ihre Herkunft vermuten lässt, benötigt die Wüstensonne einen besonders sonnigen Standort. Den Sommer sollte sie stets im Freien verbringen, denn selbst direkt am Fenster bekommt sie kaum die Sonneneinstrahlung, die sie benötigt. Sobald die Temperaturen nicht mehr unter 10 bis 15 Grad fallen, kann sie ins Freie gebracht werden. Ihre Blütenpracht kann die Wüstenrose nur entwickeln, wenn sie intensiver Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.
Durch ihre Fähigkeit zur Wasserspeicherung kann sie durchaus einige Zeit ohne frisches Gießwasser auskommen. Staunässe und zu große Feuchtigkeit des Substrats schaden ihr. Weniger ist mehr, sollte beim Gießen der Wüstenrose die Devise sein. Eine geeigneter Wasserablauf beziehungsweise eine ausreichende Drainage verhindern Staunässe. Aber auch die Erde muss locker genug sein, damit das überschüssige Wasser leicht ablaufen kann. Es empfiehlt sich eine Mischung aus Erde und grobem Sand, Perlit oder kleinen Holzstücken.
Besonders in den Ruhezeiten reagiert die Wüstenrose empfindlich auf Wasserüberschuss. In der Wachstumszeit sollte dem Gießwasser einmal im Monat Flüssigdünger zugesetzt werden, der für die nötige Nährstoffe sorgt. Wüstenrosen, die bekannteste Sorte ist Adenium obesum, sind im heimischen Handel meist nur als kleine Pflanzen erhältlich, die sich meist im oberen Preissegment befinden. Die Schönheit von Adenium ist jedoch den gehobenen Preis wert.
Adenium – Überwinterung und Gießen
In ihrer Heimat hält die Wüstenrose in der Trockenzeit Ruhe und verliert ihre Blätter. Hierzulande steht sie im Sommer im Freien und befindet sich in der Wachstumsphase. Zeit zur Ruhe muss ihr deshalb im Winter gegeben werden, wo sie ohnehin viel zu wenig Sonne bekommen würde. Um die Trockenruhe einzuleiten, wird im Spätsommer die Gießwassermenge reduziert, im Herbst bereits kaum mehr gegossen. Ins Winterquartier gebracht, wird auf das Gießen zur Gänze verzichtet. Die Trockenruhe benötigt die Wüstenrose für ihr Überleben und den heimischen Winter mit der geringen Sonneneinstrahlung könnte sie auf andere Weise ohnehin nur schwer oder nicht überstehen.
Die Raumtemperatur im Winterquartier sollte 10 bis 15 Grad nicht übersteigen, damit die Ruhezeit wirklich gewährleistet ist. Auch wenn Adenium einen Winter ohne Trockenruhe übersteht, verliert sie die Kraft für eine neue Blüte in der nächsten Wachstumsphase. Im Frühjahr, sobald es die Witterung erlaubt, kann die Wüstenrose wieder ins Freie gestellt werden. Hat sie ihre Blätter nicht zur Gänze verloren, sollte sie nur langsam an die Sonne gewöhnt werden und einige Tage im Halbschatten verbringen.
Zu Beginn der neuen Sonnensaison benötigt sie nur sehr wenig Wasser, auch wenn sich bereits erste neue Blätter zeigen. Die Wassermenge sollte nur langsam erhöht werden und erst, wenn der Sommer seine Temperaturen erreicht hat, das Gießwasser wieder in entsprechender Meng der Pflanze zugeführt werden. Die Wüstenrose ist für unsere Breiten keine anspruchslose Pflanze, für ihre Pflege ist ein wenig Fingerspitzengefühl notwendig, doch wer sie einmal im Garten oder auf der Terrasse kultiviert hat, wird sie nicht mehr missen wollen.