Die günstigsten Pflanzzeiten für Stauden sind sowohl der Frühling als auch der Herbst. Neupflanzungen haben dann seltener mit extremen Temperaturen oder einem Mangel an Feuchtigkeit zu kämpfen. Deshalb ist in diesen beiden Jahreszeiten auch das größte Staudensortiment erhältlich. Doch nicht immer halten die angebotenen Pflanzen, was sie zunächst zu versprechen scheinen.
Gärtner sollten deshalb unbedingt „Schein und Sein“ unterscheiden, um Gewächse mit zufriedenstellender Qualität zu erwerben. So lässt sich manche Enttäuschung vermeiden.
Welche Merkmale weisen auf Qualität hin?
Krankheitsresistent, sortenecht, wüchsig, widerstandsfähig gegen Frost und ausgestattet mit reichem Blatt- bzw. Blütenschmuck: Diese Eigenschaften werden von einer qualitativ hochwertigen Staude erwartet. Durch falsche Pflege geschwächte Pflanzen haben außerdem nach dem Auspflanzen schlechtere Startbedingungen als ihre optimal versorgten Artgenossen.
Beim Kauf muss das Augenmerk sowohl den oberirdischen Trieben als auch dem Wurzelwerk gelten: Gesundes, frisches Aussehen und gute Durchwurzelung des Topfballens sollten auf jeden Fall gegeben sein. Auch wenn sie zunächst vielleicht noch etwas unscheinbar wirken, wachsen jüngere Exemplare oft besser an und sind meist auch preiswerter.
Achten Sie darauf, dass gesunde Triebe und Knospen vorhanden sind
Sieht die Pflanze im Topf noch ein wenig kahl aus, so muss das zunächst nichts Schlechtes bedeuten. Wichtig ist vor allem, dass zahlreiche gesunde Triebe bzw. Triebknospen erkennbar sind, denn sie stellen die Zukunft der Staude dar. Deshalb sollten diese sich auch in hervorragendem Zustand befinden. Braune, fleckige, eingetrocknete oder deformierte Stellen sind kein gutes Zeichen und weisen auf schlechte Pflege oder gar Krankheiten bzw. Schädlingsbefall hin.
Ist eine Staude beim Einkauf schon bedeutend weiter entwickelt, als ihre „Kollegen“ in der freien Natur, so sieht das zunächst einmal sehr schön aus, muss aber nicht immer ein Vorteil sein. Solche Pflanze werden oft in Gewächshäusern vorgetrieben oder mit Dünger „aufgeputscht“, damit sie beim Verkauf einen besseren optischen Eindruck vermitteln.
Die böse Überraschung kommt dann im heimatlichen Garten, wenn das verweichlichte Gewächs nicht mit den örtlichen Gegebenheiten zurechtkommt. Eine abgehärtete und ans Freiland gewöhnte Staude ist hier klar im Vorteil.
Der Wurzellballen muss stark sein
Das Pflanzsubstrat sollte weder tropfnass noch ausgetrocknet, sondern von gleichmäßiger Feuchtigkeit sein. Pflanzen, die fest im Topf verankert sind, haben einen guten Wurzelballen ausgebildet, was für die ausreichende Nährstoffversorgung von Bedeutung ist. Deshalb ist ihnen gegenüber locker und wackelig im Gefäß sitzenden Exemplaren der Vorzug zu geben.
Besteht der Ballen jedoch nur noch aus Wurzelfilz ohne genügend Erde, so hat diese Pflanze schon zu viel Zeit im Topf verbracht und ist dadurch eventuell geschwächt. Auch von Stauden mit faulig riechenden Wurzeln kann nicht mehr viel erwartet werden.
Staudengärtnereien – Gute Qualität und guter Rat
Wenn erstklassige Qualität gefragt ist, sind Staudengärtnereien nach wie vor eine gute Adresse. Oft sind diese auf bestimmte Arten und Sorten (wie zum Beispiel Pfingstrosen oder Schwertlilien) spezialisiert, so dass auch Fragen zur richtigen Pflege gleich an Ort und Stelle kompetent beantwortet werden können. Wer Wert auf Sortenechtheit legt, ist hier ebenfalls gut aufgehoben.
Trotz unüberschaubarer und verlockender Vielfalt der jährlichen Neuheiten sollten einige, für ihre besondere Robustheit bekannte Arten und Sorten zur Grundausstattung des Gartens gehören. Sie retten zuverlässig die Situation, sollten sich die Neuzüchtungen doch nicht so gut bewähren, wie zunächst erwartet.