Um wie vieles ärmer wäre ein Garten ohne die zahllosen gefiederten Gäste, die ihn täglich besuchen! Vögel gehören einfach hinein in eine solche grüne Oase. Es kann sehr entspannend sein, sie zu beobachten.
Für den Gärtner haben sie jedoch noch einen weitaus größeren Nutzen: Das im Garten bestehende Ökosystem wird unter anderem durch ihre Hilfe im Gleichgewicht gehalten. Mit einer natürlichen Hecke, in deren Wuchs nur sporadisch eingegriffen wird, lassen sich Vögel leicht in den eigenen Garten locken.
Lieber heimische statt exotische Vogelschutzhecken
Viele einheimische Gehölze ziehen Vögel magisch an, da diese ihnen Nahrung und Schutz bieten. Oft deuten schon Namen wie „Vogelbeere“ (Sorbus aucuparia) oder „Vogelkirsche“ (Prunus avium) unmissverständlich darauf hin, dass es sich um ein sogenanntes Vogelnährgehölz handelt. Gemischte Naturhecken aus diversen Straucharten sind wertvolle Lebensräume für die heimische Vogelwelt. Werden die Sträucher nicht ständig gestutzt, gibt es dort viele Brutmöglichkeiten.
Besonders nützlich wenn der Nachwuchs zu versorgen ist
Und wer Nachwuchs zu versorgen hat, der ist auch besonders emsig, wenn es um das Erbeuten von Blattläusen, Raupen und anderen Pflanzenschädlingen geht. Sträucher mit Dornen oder Stacheln, wie zum Beispiel Weißdorn (Crataegus), Feuerdorn (Pyracantha coccinea) und Stechpalme (Ilex aquifolium), bieten einen guten Schutz gegen Feinde, die es auf Eier und Jungvögel abgesehen haben. Beeren, Nüsse und andere Früchte bleiben teilweise bis zum Winter an den Zweigen der Gehölze haften. Zu dieser Zeit stellen sie wichtige Nahrungsquellen für überwinternde Vögel dar.
Pflanzenauswahl – große Auswahl an Hecken
Auch wenn exotische Sträucher meist nicht für eine Vogelschutzhecke geeignet sind, muss es auf keinen Fall langweilig zugehen. Aus den Früchten von Schwarzem Holunder (Sambucus nigra), Haselstrauch (Corylus avellana), Schlehe (Prunus spinosa), Sanddorn (Hippophae rhamnoides) und Brombeere (Rubus fruticosus) lassen sich Leckereien zubereiten, die auch dem menschlichen Gaumen zusagen.
Andere Vogelschutzgehölze begeistern durch ihre besonders schöne Herbstfärbung und den leuchtenden Fruchtbehang, wie zum Beispiel das Europäische Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), die Fächer-Zwergmispel (Cotoneaster horizontalis), die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) oder die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris).
Traubenkirsche (Prunus padus), Schneeball (Viburnum opulus) und Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia) wirken zur Blütezeit äußerst dekorativ. Übrigens blüht die Kornelkirsche (Cornus mas) sehr zeitig im Jahr und bringt somit Farbe in den Garten, wenn sie am nötigsten gebraucht wird. Der Blutrote Hartriegel (Cornus sanguinea) bietet mit seinen leuchtend roten Trieben besonders im Winter einen schönen Anblick.
Auch Holzapfel (Malus sylvestris) und Zierquitte (Chaenomeles) erfreuen Mensch und Tier gleichermaßen. So bleibt der Lebensraum Garten für beide Seiten attraktiv.
Achtung! Obwohl sie den Vögeln nicht schaden, sind einige der aufgeführten Pflanzen für Menschen bzw. Haustiere giftig.