Staudenpfingstrosen – Romantik pur!

Für viele ist ein ländlicher Garten ohne Staudenpfingstrosen unvorstellbar. Besser bekannt sind die prachtvollen Blumen deshalb wohl auch unter den Namen Garten- oder Bauernpfingstrosen. Doch auch modern wirkende Anpflanzungen profitieren von den genügsamen, langlebigen Gewächsen und diese kommen dort – zum Beispiel in einem eleganten Staudenbeet, das sich auf nur wenige Farben beschränkt – ebenso hervorragend zur Geltung wie im fröhlich-bunten Durcheinander von „Großmutters Bauerngarten“.

Die Staudenpfingstrosen – Farben und Blütenformen

In romantischen Blütenfarben und -formen zu schwelgen, das gelingt mit den Pfingstrosen, die auch häufig als „Päonien“ bezeichnet werden, besonders gut: Die Farbpalette der Rosa- und Rottöne wird von ihnen virtuos beherrscht. Kühl-elegantes Weiß kommt ebenfalls häufig vor. Seltener sind korallenrote und gelbe Zuchtformen, doch auch diese gibt es. Kombinationen aus mehreren Farbtönen runden das Repertoire ab. Doch damit nicht genug: Auch in Sachen Blütenform bieten diese vielseitig verwendbaren Pflanzen so einiges. Alle haben ihren Reiz und ob die Wahl nun auf einfach, halb gefüllt oder gefüllt blühende Exemplare fällt, bleibt einzig und allein dem persönlichen Geschmack überlassen.

Eine Besonderheit ist die sogenannte japanische Blütenform, bei der die Staubgefäße züchterisch so verändert wurden, dass sie wie Fäden oder Bänder wirken und der Blüte ein dicht gefülltes Aussehen verleihen. Oftmals unterscheiden sich diese auch farblich von den äußeren Blütenblättern. Das ist beispielsweise bei den Züchtungen ‚Bowl of Beauty‘, ‚Sword Dance‘ oder ‚Tsingtau‘ der Fall.

Die Pfingstrose und ihre Verwandtschaft

Paeonia officinalis, die Wilde Pfingstrose, ist die Vorfahrin der Bauernpfingstrose, die in den Gärten schon vor langer Zeit ein Zuhause fand. Sie hat einfache, recht früh im Jahr erscheinende Blüten, die sie über den verhältnismäßig langen Zeitraum von zwei Wochen hervorbringt. Aus ihr entstanden im Laufe der Zeit unter anderem die gefüllten Kulturformen:

  • Paeonia officinalis ‚Alba Plena‘ (weiß)
  • Rosea Plena (rosa)
  •  Rubra Plena (rot)

Auch Paeonia tenuifolia, die Dill-Päonie oder Balkanpfingstrose, wirkt mit ihrem typischen, duftig-zarten Laub und den dunkelroten Blüten als Blickfang, der oft in Gärten zu bewundern ist. Die ziemlich seltene Gelbe Kaukasuspfingstrose (Paeonia mlokosewitschii) ist schon aufgrund ihrer leuchtenden, zitronengelben Farbe etwas Besonderes. Hinzu kommt noch die besonders frühe Blütezeit ab Ende April.

Die Chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora) wird in ihrer Heimat schon seit Ewigkeiten kultiviert und zur Züchtungsarbeit verwendet. Ihr sind viele herrliche, spät blühende Edelpäonien-Hybriden zu verdanken, die durch prunkvolle Blüten und wunderbaren Duft bezaubern.

Standort, Pflege und Vermehrung der Staudenpfingstrose

Die schönen Gartenstars haben so gut wie keine Allüren. Das macht sie umso sympathischer. Wer einige wenige Punkte beachtet, wird sicher lange Zeit Freude an seinen Pflanzen haben. Da besonders die hohen, großblütigen Züchtungen schwer unter ihrem Gewicht zu tragen haben, sollte rechtzeitig an eine Stütze gedacht werden. Staudenpfingstrosen lieben sonnige bis leicht halbschattige Standorte. Staunasse Böden werden nicht vertragen.

Nicht zu tief Einpflanzen!

Das Einpflanzen darf nicht zu tief erfolgen, da sonst die Blühfreudigkeit nachlässt. Am besten bekommt es ihnen, wenn sie einen relativ freien Stand haben und nicht allzu sehr von anderen, stark wuchernden Gewächsen bedrängt werden. Ständiges Hacken und Graben in der Nähe ihres Wurzelstockes schätzen sie gar nicht und werden deshalb am besten völlig in Ruhe gelassen. Einmal gepflanzt, können sie sehr alt werden und viele Jahre an einer Stelle verbringen. Besonders deutlich wird das in Gärten, die längst sich selbst überlassen wurden: Hier sind häufig unter den letzten „Überbleibseln“ menschlicher Kulturbemühungen die Pfingstrosen zu entdecken, die weiterhin tapfer am alten Standort ausharren. Nachdem sich das Laub im Herbst bräunlich verfärbt hat, sollte es entfernt werden. Diese Maßnahme trägt zur Prophylaxe gegen Pilzerkrankungen bei. Blühen die Exemplare nach einiger Zeit nicht mehr so üppig, können sie durch Teilung der Wurzelstöcke wieder dazu angeregt werden. Auf diese Weise lassen sie sich auch gut vermehren. Die günstigste Zeit dafür sind die Monate zwischen Spätsommer und Spätherbst.

Ideen für die Kombination mit anderen Pflanzen

Im Frühjahr können verschiedene, zum Verwildern geeignete Zwiebelblumen, wie Schneeglöckchen, Krokusse oder Zierlauch, das Pfingstrosenbeet schmücken. Sie sind gut für die Unterpflanzung geeignet, da zu ihrer Pflege und Vermehrung nicht ständig in den Boden eingegriffen werden muss. Eher modern und schlicht wirkt die Kombination mit passenden Gräsern. Farbenfroh und nostalgisch sind Pflanzungen, die bunte Akeleien beinhalten. Eine klassische Variante ist die Benachbarung von Pfingstrosen mit Rittersporn und Schwertlilien. Es sollte aber auf genügend Wuchs-Freiheit geachtet werden: Pfingstrosen benötigen einen Pflanz-Abstand zu den Nachbarstauden, der ungefähr ihrer Höhe entspricht.