Magnolien – prächtige Blütengehölze im Frühlingsgarten

Prachtvolle Blütenwolken in Weiß und zarten Rosatönen zaubern Magnolien in frühlingshafte Gärten. Aber auch Gelb und Purpur bereichern mitunter die Farbpalette.

Ihre malerische Schönheit macht sie zu beliebten Ziergehölzen. Wer sie pflanzen möchte, der sollte die auffälligen Gewächse im eigenen Interesse an einer gut sichtbaren Stelle platzieren, wo sie als Solitärpflanzen ihren ganzen Charme voll zur Geltung bringen können.

 Tulpenmagnolie und Sternmagnolie

Am häufigsten sind wohl in den Gärten die Sternmagnolie (Magnolia stellata) und die Tulpenmagnolie (Magnolia x soulangiana) vertreten, deren Blüten noch vor der Blattentfaltung erscheinen. Die Sternmagnolie eignet sich auch für etwas kleinere Gärten, da sie selten höher als ungefähr drei Meter wird. Allerdings nimmt sie in der Breite manchmal eben so viel Platz ein. Bis es so weit ist, dauert es jedoch meist einige Zeit, da sie recht langsam wächst. Die Tulpenmagnolie beansprucht sehr viel Raum. Sie kann sich zu einem breit ausladenden Großstrauch entwickeln, nimmt aber häufig auch baumartige Dimensionen an.

Schnitt und bester Standort für Magnolien

Schnittmaßnahmen sind übrigens bei beiden Magnolien kaum notwendig. Falls doch einmal etwas Holz entfernt werden muss, so sollte das am besten direkt nach der Blüte geschehen. Wichtig für einen schönen Wuchs ist ein freier, aber trotzdem möglichst wind- und frostgeschützter, heller Standort. Frischer, durchlässiger und nahrhafter Boden mit leicht saurem ph-Wert ist ideal.

Sollte es im Sommer zu trocken sein, muss eventuell gewässert werden. Eine Mulchschicht bewahrt den Wurzelbereich vor zu schneller Austrocknung, lockt aber unter Umständen auch Schnecken an. Das flach unter der Erdoberfläche ausgebildete Wurzelsystem der Magnolien kann durch Hacken und Graben beschädigt werden. Deshalb wird derlei Bodenbearbeitung manchmal übel genommen.

Die Sternmagnolie – sie kann den Frühling kaum erwarten

Die Blüten der Sternmagnolie erscheinen besonders früh im Jahr: normalerweise im Zeitraum von März bis April. Frost kann deshalb die zarte Pracht leider schnell zunichte machen. An halbschattigen Standorten öffnen sich die Knospen etwas später als in der vollen Sonne. Die Pflanzen bekommen dort aber trotzdem noch ausreichend Licht, um genügend Blüten zu bilden. Ein Platz im Schatten wirkt sich jedoch nachteilig auf die Blühleistung aus. In ihrer japanischen Heimat wächst die Sternmagnolie in offenem, sonnigem Gelände auf sumpfig-feuchtem Boden.

Die Tulpenmagnolie – eine Diva, die sich gern bewundern lässt

Etwas später als die Sternmagnolie beginnt die Tulpenmagnolie zu blühen. Ungefähr ab April erscheinen ihre zahlreichen und großen, tulpenförmigen Blüten, die sehr auffällig und weithin sichtbar sind. Steht sie auf Rasenflächen, vor einer Ziegelmauer oder vor dem dunklen Hintergrund von Nadelgehölzen, gibt es nichts, was von ihrer Pracht ablenkt. So wirkt sie besonders eindrucksvoll und bewundernde Blicke sind ihr sicher.

Die Tulpenmagnolie ist eine Kreuzung, die einst aus den ostasiatischen Arten Magnolia denudata (Yulan-Magnolie) und Magnolia liliiflora (Purpur-Magnolie) hervorging. Étienne Soulange-Bodin erzielte Anfang des 19. Jahrhunderts den ersten Zuchterfolg. Seitdem entstanden zahlreiche weitere Sorten der Tulpenmagnolie, wie zum Beispiel ‚Alexandrina‘ und ‚Rustica Rubra‘.