Die Gattung Rudbeckia bringt eine Reihe zauberhafter Zierpflanzen hervor, die besonders wertvoll für das spätsommerliche und herbstliche Gartenbild sind. Sie gehören zur Familie der Korbblütengewächse. Einige von ihnen sind als „Sonnenhüte“ oder „Rudbeckien“ recht bekannt. Der Name „Sonnenhut“ verrät es schon: Rudbeckien lieben im Allgemeinen sonnige Plätze. Diese dürfen jedoch bei den meisten Arten nicht zu trocken sein. Nährstoffreicher Gartenboden ist optimal.
Welcher Sonnenhut soll es sein?
Allen Rudbeckien gemeinsam ist ihre verschwenderische Blütenpracht in vorwiegend gelben, manchmal auch bräunlichen Farbtönen sowie die relativ späte Blütezeit. Ungefüllt blühende Sonnenhüte sind gute Insektenweidepflanzen. Die dunklen Samenstände einiger Arten ergeben in der kalten Jahreszeit noch einen schönen Gartenschmuck. Daher wäre es schade, sie zu früh abzuschneiden. Sie lassen sich übrigens auch in Trockensträußen verarbeiten.
Es gibt unter den Rudbeckien sowohl Stauden als auch kurzlebige Sommerblumen. Einige sind knie- bis hüfthoch, andere erreichen Höhen von über 2,00 Metern. So bieten sich etliche Möglichkeiten, diese facettenreichen Gewächse in die Gartengestaltung einzubinden. Dem Gärtner bleibt nur noch die Qual der Wahl.
Rudbeckia fulgida – Gewöhnlicher Sonnenhut oder Leuchtender Sonnenhut
Der Name „Gewöhnlicher Sonnenhut“ ist eine Untertreibung für diese schöne Pflanze, wo doch jede Blüte wie eine kleine Sonne strahlt! Die botanische Bezeichnung „fulgidus“ bedeutet „leuchtend“, was weitaus treffender ist. Der Leuchtende Sonnenhut ist inzwischen ein Klassiker auf Staudenbeeten geworden. Besonders schön kommt diese mehrjährige Rudbeckia zur Geltung, wenn sie einen Platz bekommt, an dem sie sich etwas ausbreiten darf.
Bis in den Oktober hinein ziehen die kräftig gelben Blüten mit dem dunklen Mittelpunkt die Blicke auf sich. Rudbeckia fulgida var. sullivantii ‚Goldsturm‘ ist wohl am populärsten. Sie blüht ab Juli. Rudbeckia fulgida var. deamii ist ähnlich, verträgt aber mehr Trockenheit.
Rudbeckia hirta – Rauer Sonnenhut
Der Raue Sonnenhut wird als einjährige Sommerblume kultiviert. Das Schöne an den Einjährigen ist, dass sie ohne großen Aufwand jedes Jahr neu mit anderen Pflanzen kombiniert werden können. Die vielen gelben, rotbraunen und gelb-braun gemusterten Züchtungen von Rudbeckia hirta haben schon viele Herzen erobert.
Stellvertretend seien hier nur drei Beispiele genannt:
- ‚Prairie Sun‘ (große, goldgelbe Blüten mit helleren Spitzen und grünem Mittelpunkt)
- ‚Indian Summer‘ (gelb mit braunem Mittelpunkt)
- ‚Sonora‘ (dunkler Mittelpunkt, Blütenblätter außen gelb, innen dunkelbraun)
Wenn sich mehrere Sorten von Rudbeckia hirta im Garten durch Selbstaussaat vermehren dürfen, wird wohl im Lauf der Zeit aus den Sämlingen eine bunte Überraschungs-Mischung entstehen. Die Pflanzen blühen ab Juli bis in den Herbst hinein. Für den Schnitt müssen die Blüten bereits voll entfaltet sein.
Rudbeckia laciniata – Geschlitztblättriger Sonnenhut
Gefüllt blühende Züchtungen dieser mehrjährigen Sonnenhut-Art sind häufig in ländlichen Gärten zu bewundern. Die Sorte ‚Goldball‘ wird mannshoch und ist leider nicht allzu standfest. Deshalb sollte sie aufgebunden werden, bevor die ganze Pracht am Boden liegt. Als weniger anfällig für das Umkippen hat sich ‚Goldquelle‘ erwiesen. Sie wird nur ca. 70 cm hoch und ist damit kompakter als ‚Goldball‘. Aufgrund ihrer geringeren Höhe lässt sie sich auch besser in gemischte Staudenbeete integrieren. Oft wird die hohe Form des Geschlitztblättrigen Sonnenhutes entlang von Gartenzäunen platziert. Dort bekommen die Pflanzen eine zusätzliche Stütze und Gäste werden freundlich von den goldenen Blütenbällen begrüßt, die ab Juli ihre Schönheit entfalten.
Rudbeckia triloba – Oktober-Sonnenhut
Der Oktober-Sonnenhut bringt in besagtem Monat (jedoch auch schon vorher) noch einmal kräftiges Gelb in den Garten. Auffällig ist auch die besonders dunkle Blütenmitte. Das relativ kurzlebige Gewächs erhält sich durch Selbstaussaat im Garten, wenn auch nicht unbedingt am ursprünglichen Standort. Von der üppigen Blütenpracht kann ruhig etwas für die Vase abgeschnitten werden. Die reich verzweigte, wüchsige Pflanze wird ungefähr 1,00 bis 1,20 Meter hoch und eignet sich gut für Präriebeete und Wildstaudengärten. Schöne Nachbarn wären unter anderem die Rutenhirse (Panicum virgatum) ‚Hänse Herms‘ mit ihrer rotbraunen Herbstfärbung oder hohes Sedum, wie z. B. Sedum telephium ‚Herbstfreude‘.
Noch mehr Sonnenhüte
Mit den hier näher vorgestellten Sonnenhüten sind die Möglichkeiten noch lange nicht erschöpft. So erweisen sich beispielsweise auch der Fallschirm-Sonnenhut (Rudbeckia nitida) oder der Riesen-Sonnenhut (Rudbeckia maxima) als sehenswerte Gartenpflanzen. Der sogenannte Rote Sonnenhut zählt nicht zu den Rudbeckien, obwohl die Blütenform und der Samenstand sehr ähnlich aussehen. Er gehört jedoch der Gattung Echinacea an, die eine Fülle schöner Züchtungen in den Farben Weiß, Gelb, Orange, Rot und Purpur für die Gartengestaltung bietet. Wer lange Freude an diesen Pflanzen haben will, sollte auf einen durchlässigen, nährstoffreichen, mäßig feuchten Boden und einen nicht zu schattigen Standort achten. Vor allem zu viel Winternässe kann sich schädlich auswirken.