Der Schattengarten – Geeignete Pflanzen für schattige Gartenbereiche

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Ein Teil des Gartens ist immer im Schatten. Dort sollte Sie besondere Pflanzen setzen.

Schattige Gärten gelten als schwierig. „Da wächst doch nichts“, ist eine weit verbreitete Meinung. Am ehesten trifft diese Aussage wohl für den tiefen Schatten, auch Vollschatten genannt, zu. Hier ist die Auswahl an geeigneten Pflanzen, die dauerhaft mit dem Standort zurechtkommen, wirklich recht begrenzt. Kommt dann noch trockener Boden hinzu, macht das die Situation nicht einfacher.

Aber oft sieht die Realität zum Glück etwas anders aus, wenn es um die Lichtverhältnisse im Garten geht. Häufig lässt sich beobachten, dass überwiegend schattige Stellen doch zumindest für einige Zeit von der Sonne beschienen werden, beispielsweise in den Morgen- bzw. Abendstunden. Oder die Kronen der schattenspendenden Gehölze sind so locker aufgebaut, dass ein Teil des Sonnenlichtes bis zum Boden durchdringen kann.

Für solche Bereiche gibt es die berechtigte Hoffnung, dass aus ihnen sehenswerte Gartenräume entstehen können, die an trockenen, heißen Sommertagen eine magische Anziehungskraft ausüben. Ein Sitzplatz sollte also auf jeden Fall mit eingeplant werden!

Gräser und Blumen für den Schattengarten

Schattengärten können durchaus vielfältig bepflanzt werden. Hier geht es jedoch nicht ganz so farbenprächtig zu wie auf der Sonnenseite des Grundstücks. Im Dämmerlicht geben andere Gewächse den Ton an. Damit sollte man sich zunächst abfinden. Doch Langeweile muss deshalb keinesfalls aufkommen. Wer die zurückhaltende Schönheit der Schattenpflanzen erst einmal wahrgenommen hat, der wird immer wieder neue, interessante Entdeckungen machen und reizvolle Arrangements zusammenstellen. Das Kleine Immergrün (Vinca minor) ist ein zuverlässiger „Schattenspezialist“ und ein vorzüglicher Bodendecker, der sich mit zarten Blüten in Violett oder Weiß schmückt. Der Schattengarten ist auch das Refugium vieler Farn-Arten. Mit Blüten beeindrucken sie zwar nicht. Doch ihre charakteristischen Wedel passen sehr gut zu vielen anderen Gartenpflanzen. Im Halbdunkel können sie ihren ganzen Zauber entfalten. Kaum eine andere Pflanzenart vermittelt das Gefühl, sich auf einer Waldlichtung zu befinden, so gut wie die Farne. Passend dazu lassen sich Hainsimsen wie die Schneemarbel (Luzula nivea) oder die Waldmarbel (Luzula sylvatica) ansiedeln.

Diese Pflanzen sind auch im Winter grün

Im Winter geben diese grasartigen Immergrünen dem Garten etwas Farbe. Der besondere Wert des ebenfalls immergrünen Gemeinen Efeus (Hedera helix) liegt unter anderem darin, dass er sowohl am Boden kriechend als auch an geeigneten Untergründen als Kletterpflanze eingesetzt werden kann. Waldmeister (Galium odoratum) ist eine bekannte Pflanze aus der Krautschicht der Wälder. Dichte Teppiche bildet der Flache Kaukasus-Beinwell (Symphytum grandiflorum) und unterdrückt dadurch Unkraut zuverlässig. Dort wo es ihm besonders gut gefällt, neigt er jedoch zum Wuchern. Winterling (Eranthis hyemalis) und Märzbecher (Leucojum vernum) gehören zu den „Frühaufstehern“ im Schattengarten und begrüßen das Frühjahr mit ihren zarten Blüten in Gelb bzw. Weiß. Das Atlantische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) trägt im Mai vorwiegend violett-blaue Blüten und fühlt sich in der Nähe von Gehölzen wohl.

Pflanzen, die Licht in den Schatten bringen

Vor allem helle Farben bringen etwas Licht ins Schattenreich. Alle Pflanzen mit gelblichem und sehr hellem Blattwerk gehören hierher, sofern sie mit den Gegebenheiten in diesem speziellen Lebensraum gut zurechtkommen. Weiß oder gelb gemustertes Laub täuscht Sonnenflecken vor und durchbricht so das „Einheitsgrün“ auf angenehme Weise. Auch weiße, cremefarbene und gelbe Blüten hellen Schattenbereiche optisch auf. Diese sind jedoch relativ schnell wieder von der Bildfläche verschwunden. Deshalb ist es wichtiger, bei der Pflanzenauswahl auf interessantes, möglichst dauerhaftes Laub zu achten. Besonders wertvoll sind hier einige Bodendecker, wie z. B. die Sorte ‚Jack Frost‘ des Großblättrigen Kaukasus-Vergissmeinnichts (Brunnera macrophylla) und verschiedene Lungenkraut-Arten (Pulmonaria). Auch unter den vielen Efeu-Sorten sind etliche mit gelb oder weiß panaschierten Blättern zu finden. Von der ganzjährig attraktiven Japan-Segge (Carex morrowii) gibt es einige Züchtungen, deren Laub mit gelben oder weißen Streifen aufwartet. Viele Gewächse, die sich für den schattigen bzw. halbschattigen Garten eignen, haben weiß blühende Varianten. Beispielsweise ist das bei Herbst-Anemone (z. B. Anemone x hybrida ‚Honorine Jobert‘), Hohlem Lerchensporn (Corydalis cava), Pfirsichblättriger Glockenblume (z. B. Campanula persicifolia ‚Grandiflora Alba‘) und Tränendem Herz (Lamprocapnos spectabilis ‚Alba‘) der Fall.