Warum dieses unkomplizierte Gewächs so selten in Gärten als Zierpflanze verwendet wird, ist eigentlich nicht zu begreifen. Dabei ist der Echte Ysop ein Paradebeispiel für Anspruchslosigkeit und eine lange Blütezeit. Zahlreiche Insekten finden in ihm eine ergiebige Nahrungsquelle und werden so als Bestäuber für die Nutzpflanzen angelockt. Seine Vielseitigkeit bezüglich der Verwendungsmöglichkeiten ist groß und es gibt ihn sogar in unterschiedlichen Farben.
Ysop -Der Pflegeleichter Dauerblüher
Ungefähr im Juni beginnt der Echte Ysop (Hyssopus officinalis) zu blühen, um dann erst im September allmählich damit aufzuhören. Allein dieser Ausdauer wegen lohnt sich der Versuch, ihn im Garten anzusiedeln.
Ähnlich wie der weitaus bekanntere Lavendel ist auch er ein typischer Vertreter der mediterranen Halbsträucher. Am Naturstandort wächst er auf kalkhaltigen, kargen und durchlässigen Böden in voller Sonne. Der trockenheitsresistente Dauerblüher nimmt es nicht übel, wenn er einmal zu wenig Wasser abbekommt. Bei Staunässe hingegen ist ihm mit ziemlicher Sicherheit kein langes Leben beschieden. Übrigens sind Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ganz begeistert von dieser Pflanze und suchen sie gern auf. Die zahlreichen Lippenblüten leuchten meist blau-violett, doch gibt es auch weiß und rosa blühende Sorten (Hyssopus officinalis ‚Albus‘ bzw. ‚Roseus‘).
Die Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm erreichen – manchmal wird sie sogar 90 cm hoch! Die Unterart Hyssopus officinalis ssp. aristatus (Zwerg- oder Felsen-Ysop) wächst jedoch kompakter und eignet sich somit besser für Anpflanzungen mit begrenztem Platzangebot, wie beispielsweise Kräuterspiralen oder Balkonkästen.
Verwendungsmöglichkeiten des Ysops
Der Echte Ysop ist ein Überlebenskünstler, der es lieber zu trocken als zu feucht mag. Daraus ergeben sich schon einige geeignete Standorte im Garten oder auf Balkon und Terrasse: So lässt sich beispielsweise in einem sonnigen Steingarten oder im oberen Bereich der Kräuterspirale bestimmt ein passender Platz für ihn finden. In den Bauerngärten der Vergangenheit wurde Ysop manchmal als Einfassungspflanze für Beete genutzt. Da er ohne viel Wasser und Nährstoffe auskommt, ist die Verwendung als attraktive Kübelpflanze ebenfalls denkbar.
Ebenso wie Lavendel lässt sich auch der Ysop gut in den „Hofstaat“ der „Königin der Blumen“ integrieren: Die Kombination mit Rosen hat ihren ganz eigenen Reiz. Auch im Nutzgarten kann das vielseitige Gewächs durchaus einen Platz beanspruchen, denn als Gewürzkraut wird es – in sparsamer Dosierung – zu diversen Eintöpfen, Fleischgerichten oder Salaten empfohlen. Für floristische Kreationen kann die Pflanze sowohl frisch geschnitten als auch getrocknet verwendet werden.
Wichtig: Winterschutz und regelmäßiger Schnitt
Ysop wird nur selten von Schädlingen und Krankheiten befallen. Seine „Schwachstelle“ ist die kalte Jahreszeit. Er benötigt in den meisten Fällen einen ausreichenden Winterschutz. Einmal gepflanzt, regelmäßig geschnitten und im Winter ausreichend geschützt, kann der Echte Ysop jedoch einige Jahre alt werden. Aufgrund seiner Frostempfindlichkeit ist es empfehlenswert, ihn erst im Frühling zurückzuschneiden. Dieser Rückschnitt ist in jedem Jahr nötig, um den Wuchs kompakt zu erhalten. Aus den verholzten Teilen wachsen in der Regel keine neuen Triebe mehr nach. Durch Stecklinge lässt sich die Vermehrung am einfachsten realisieren.