Kirschbaum schneiden – so wird es gemacht

Kirschen werden zunächst in zwei Arten unterteilt. Dies wäre zum einen die Süßkirsche und zum anderen die Sauerkirsche. Beide Arten sind zudem in verschiedenen Sorten erhältlich. Wenn Sie nach einer besonders knackigen Kirsche suchen, dass bieten sich die sogenannten Knorpel-Kirschen an, wie zum Beispiel „Schneiders Späte Knorpel“, welche im Juli zur Ernte in Form von dunkelroten bis zu rotbraunen Kirschen zur Ernte bereit sind. Aber auch die „Büttners Rote Knorpel-Kirsche“, mit ihrem hellgelben Fruchtfleisch ist sehr beliebt. Die Sorten „Regina“ und „Kordia“ gehören zur Sorte der Herzkirschen und verfügen über ein weiches Fruchtfleisch.

kirschen
Kirschen am Baum

Kirschbaum pflegen und schneiden

Während sich Süßkirschen ideal zum puren Verzehr direkt vom Baum eignen, bieten sich Sauerkirschen eher für die Zubereitung von Marmeladen und Konfitüren an. Ideal sind diese im Übrigen auch für diverse Kuchen, zum Einkochen oder Einfrosten geeignet. Die wohl bekannteste Sauerkirschenart ist die sogenannte „Schattenmorelle“, gefolgt von „Gerema“ und „Koröser Weichselkirsche“.

Damit beide Kirscharten in vollem Maß genossen werden können, benötigen die Bäume ein gewisses Maß an Pflege. Natürlich spielt auch das Wetter eine entscheidende Rolle, aber mithilfe Ihrer Pflege, können Sie die Kirsche unterstützen und so von einer hohen Ernte profitieren.

Zur guten Ernte gehört der richtige Rückschnitt

Wird der Kirschbaum nicht richtig zurückgeschnitten und entsprechend ausgelichtet, kann sich dieser nicht optimal entwickeln. Dies wirkt sich schließlich auf die Früchte aus. Diese werden dann im Laufe der Zeit immer kleiner und natürlich auch weniger. Daher sollte der Rückschnitt regelmäßig und fachgerecht durchgeführt werden. Die Wahl des Zeitpunktes spielt hier eine entscheidende Rolle. Egal, ob Süßkirsche oder Sauerkirsche, der ideale Zeitpunkt wäre unmittelbar nach der Ernte. Hierzu sollte ein Tag mit trockenem Wetter gewählt werden, denn nur so können die beim Schnitt entstandenen Wunden gut verheilen.

kirschbaum-schneiden
Der Kirschbaum wird geschnitten

Neben dem richtigen Zeitpunkt, sollte auch das Werkzeug passend gewählt werden. Für den optimalen Rückschnitt benötigen Sie eine Gartenschere, mit der Sie Zweige von bis zu 1,5 cm Durchmesser zerteilen können. Für dickere Zweige bietet sich eine Astschere an, die idealerweise über eine Teleskopverlängerung verfügt. Schließlich wäre dann noch eine Bügelsäge mit verstellbarem Sägeblatt von Nöten. Alternativ zu diesen Geräten, bietet sich jedoch auch die Anschaffung einer japanischen Klappsäge an, welche auch stärkere Äste mühelos schafft.

So führen Sie den Rückschnitt durch

Die Ernte der Kirschen ist abgeschlossen, Sie haben das passende Werkzeug zur Hand und auch das Wetter spielt mit, dann können Sie sich getrost an den Rückschnitt des Kirschbaumes machen. Zunächst ist es wichtig, dass vor allem die Krone des Baumes ausgelichtet wird, sodass die anderen Äste wieder genügend Licht und Luft bekommen. Es müssen also alle Äste und Zweige, die in Richtung des Stammes wachsen, entfernt werden. Das Gleiche gilt für Äste, die sich kreuzen. Achten Sie jedoch beim Rückschnitt darauf, dass Sie die Wunden so gering wie möglich halten. Schneiden Sie daher vorzugsweise größere Äste und weniger kleine Zweige.

junge-triebe
Junge Triebe am Baum

Der erste Rückschnitt des Kirschbaumes sollte direkt nach dem Pflanzen vorgenommen werden. Hier spricht der Fachmann vom sogenannten Pflanzschnitt. Dieser dient dem Aufbau des Kirschbaumes. Beim Pflanzschnitt werdender Mitteltrieb, der als Stammverlängerung dient, sowie drei bis vier Leitäste ausgewählt und schließlich auf vier bis sechs Augen gekürzt. Diese erkennen Sie als kleine Dellen, an denen später Zweige, Blätter und Blüten austreiben. Die übrigen Triebe werden komplett entfernt.

Im kommenden Jahr werden alle zu dicht gewachsenen Jungtriebe entfernt. Kürzen Sie auch die starken Seitentriebe um etwa die Hälfte ein. Triebe, die nicht für den Aufbau der Krone benötigt werden, bleiben als Fruchtholz stehen.

Bei Süßkirschen werden kräftige Langtreibe ausgebildet, an denen sich lediglich Blattknospen befinden. Im unteren Bereich bilden sich hingegen Blütenknospen. Die Kurztriebe bilden sich am Fruchtholz, woran sich schließlich auch die sogenannten Bukett-Triebe bilden. Diese entfernen Sie nur, wenn diese steil nach oben wachsen.

Alte Äste abschneiden und verjüngen

Damit auch alte Bäume reichliche Erträge einbringen, sollten Sie diese entsprechend verjüngen. Entfernen Sie hierzu vorwiegend die kahlen Äste und Äste, die herunterhängen. Dies gilt auch für Äste, die über das Jahr zu dicht gewachsen sind. Junge Triebe schneiden Sie hingegen über einem intakten Auge, sodass diese wieder neu austreiben können.

Damit sich der Baum schnell wieder vom Rückschnitt erholen kann und alle Wunden gut verheilen, sollten Sie Schnittwunden, die größer als eine 2-Euro-Münze sind, mit einem Wundverschluss versehen, sodass hier keinerlei Schädlinge und Keime eindringen können. Denn nur ein gesunder Baum trägt viele Früchte.

Wenn Sie sich in dieser Hinsicht unsicher sind, dann sollten Sie sich vertrauensvoll an einen Fachmann wenden, welcher den Rückschnitt entsprechend für Sie übernehmen kann.

Kirschen brechen die jungen Triebe

Viele Kirschsorten – darunter auch die Schattenmorelle, neigen schnell zum Verkahlen. Die Früchte hängen hier vorrangig an den jungen Trieben, die durch das Gewicht nach unter gezogen werden und recht schnell zum Brechen neigen. Entfernen Sie also auch einen Teil der überhängenden Äste bis auf einen vorhandenen Neutrieb.

Desinfizieren Sie Ihr Schnittwerkzeug, sodass keine Krankheiten in die Wunden, die beim Rückschnitt entstehen, eindringen können.

Achten Sie beim Rückschnitt auf einen sachgemäßen Umgang mit dem Werkzeug und beachten Sie dabei auch, dass die Äste des Baumes schnell brechen können und Sie eventuell verletzen könnten. Wenn Sie mit einer Leiter arbeiten, dann lehnen Sie diese nur an Hauptäste oder noch besser, an den Stamm.