Sommerflieder (Buddleja davidii) – der optimale Blütenstrauch für den Garten
Wer gern Schmetterlinge beobachtet, der kommt wohl kaum um dieses Ziergehölz herum: Der Sommerflieder (Buddleja davidii) wird nicht ohne Grund auch als Schmetterlingsstrauch oder Schmetterlingsflieder bezeichnet, denn seine Blüten ziehen Tagpfauenauge, Admiral und Co. magisch an.
In den Sommermonaten haben etliche beliebte Ziersträucher ihre Blütezeit bereits hinter sich. Umso mehr freuen sich viele Menschen, dass um diese Zeit ein so hübsches Blütengehölz wie der Sommerflieder die Gärten verschönert. Mit seinen üppigen Blütenständen ist er eine Bereicherung für jeden Garten oder Vorhof!
Der Schmetterlingsstrauch – ein pflegeleichter Blütenstrauch
Bei der Pflege des Sommerflieders kann nur wenig schief gehen. Frostschäden machen ihm in rauen Gegenden allerdings manchmal zu schaffen. Oft regeneriert er sich jedoch wieder. Über Folgendes sollte man sich vor der Anpflanzung im Klaren sein: Dort, wo er gute Wachstumsbedingungen vorfindet, vermehrt er sich zahlreich durch Selbstaussaat und kann leider sogar zur Plage werden. Ein vollsonniger Standort sagt ihm besonders zu. Der Boden sollte kalkhaltig und durchlässig sein. Mit zeitweiliger Trockenheit kommt das Gehölz gut zurecht.
Den Sommerflieder schneiden – die richtige Schnitttechnik
Die Schnittverträglichkeit des Sommerflieders ist wirklich erstaunlich. Erhält er jährlich im Frühling einen kräftigen Rückschnitt, kommt das seiner Blühleistung zugute. Noch im selben Jahr bildet er an den neuen Trieben zahlreiche Blütenstände aus, die sich über mehrere Wochen hinweg entfalten. Sommerflieder eignet sich für gemischte Blütenhecken, kann aber auch in Einzelstellung sehr attraktiv wirken. Der Platz für seinen Standort sollte nicht zu eng bemessen werden.
Gartenjournal Tipp!
Wie schneide ich Sommerflieder richtig?
Grundsätzlich gilt: keine Angst den Sommerflieder zu schneiden! Der Schmetterlingstrauch ist sehr robust und wächst sehr schnell. Um eine schöne Form und reiche Blütenstände zu erhalten, gilt es jedoch einige wichtige Punkte beim Schnitt beachten.
Der Sommerflieder sollte 2x im Jahr zurückgeschnitten werden.
Während der Vollblüte können bereits immer wieder Blütenstände entfernt werden um das Wachstum einzudämmen.
- Verwelkte Blütenköpfe vor der Bildung von Samenkapseln abschneiden
- Der jeweiligen Trieb wird beim nächsten Blattansatz oder Blütenansatz geschnitten.
Der große Rückschnitt wird am besten vor Beginn des Frühlings durchgeführt wenn die Nächte frostfrei sind. Meist kann man den Strauch bereits Anfang März schneiden. Grundsätzlich werden alle neuen Triebe aus dem Vorjahr zurückgeschnitten – bis zu den sogenannten Augen oder Astgabelungen. Der Strauch verliert dadurch ca. 2/3 seiner Höhe.
- Anfang März
- Alle neuen Triebe des Vorjahres über den Astgabeln zurückschneiden
- Altes, dürres Gehölz bodennah schneiden
Buddleja – Blütenfarben von Weiß bis Dunkelviolett
Die Farbpalette ist tatsächlich mit der des Flieders (Syringa) vergleichbar; auch die Blütenstände haben eine gewisse Ähnlichkeit. Der Sommerflieder gehört jedoch einer anderen Pflanzenfamilie an. ‚Black Knight‘ zählt zu den dunkelsten Sorten: Die Blüten weisen ein tiefes Violett auf. ‚Royal Red‘ besticht mit großen Rispen in Purpurrot. In reinem Weiß blüht ‚White Profusion‘. Rosa Sorten gibt es auch, wie zum Beispiel ‚Fascination‘. Verwelktes bleibt noch lange an den Sträuchern haften. Besonders bei weiß blühenden Sorten wird dieser Umstand manchmal als störend empfunden. Es gibt zwar die Möglichkeit, Abgeblühtes zu entfernen. Allerdings muss dann häufig ausgeschnitten werden, weil die Rispen zeitlich versetzt zur Blüte gelangen.
Übrigens ist der Sommerflieder keine Futterpflanze für heimische Schmetterlingsraupen. Auf den ersten Blick scheint es zwar nicht so, aber auch die erwachsenen Schmetterlinge kommen ohne den Strauch gut zurecht, wenn sie statt dessen genügend einheimische Blütenpflanzen in ihrem Umfeld vorfinden. Für einen schmetterlingsfreundlichen Garten ist der Sommerflieder also nicht unbedingt erforderlich. Vielmehr erleichtert er den Menschen die Beobachtung der Falter.
Der Sommerflieder als invasiver Neophyt
Der Sommerflieder gelangte aus Asien nach Europa und erfreut sich hier großer Beliebtheit als Zierpflanze. Offenbar hat er sich bestens in seiner neuen Heimat eingelebt, denn in einigen Gegenden vermehrt er sich so stark, dass er dort als lästiges Unkraut angesehen wird. Wer in einem solchen Gebiet lebt, sollte zugunsten des Schutzes der heimischen Natur auf eine Anpflanzung verzichten. Es besteht sonst die Gefahr, dass einheimische Wildpflanzen im großen Stil vom Sommerflieder verdrängt werden. Sehr gern siedelt er sich in Mauerfugen oder auf Schotterflächen an. Diese Vorliebe ist nicht immer unproblematisch: Sie kann beispielsweise zur Zerstörung von Mauerwerk führen. Auch auf Bahnanlagen sind die Sträucher ungebetene Gäste, da sie dort immer wieder mit einigem Aufwand entfernt werden müssen.
Abgesehen davon, dass es sowieso eine Unsitte ist, sollte man keinen Grünabfall in der Natur entsorgen. Auf diese Weise gelangen häufig Gartenpflanzen in die „Wildnis“, die dort das natürliche Gleichgewicht durcheinanderbringen – oftmals zum Vorteil der sogenannten invasiven Neophyten, zu denen auch der Sommerflieder zählt. Der Ausbreitungsdrang des Gehölzes lässt sich etwas eindämmen, indem die verwelkten Blütenstände regelmäßig abgeschnitten werden, sodass sich keine Samen bilden können. Jedoch ist das mit einiger Arbeit verbunden. Wer dafür keine Zeit hat, sollte vielleicht auch über Alternativen zu diesem Strauch nachdenken.