Bevor Frost und Schnee für einige Zeit das Regiment übernehmen und die winterliche Ruhepause eintritt, bieten sich im November meist noch etliche Gelegenheiten für die letzten Gartenarbeiten des Jahres. Einiges, was zugunsten anderer Tätigkeiten aufgeschoben wurde, kann jetzt noch zu Ende gebracht werden. Ohne Verzögerungen gelingt so im kommenden Frühjahr der erfolgreiche Start in die neue Gartensaison.
Altes Laub entfernen
Vom Rasen muss das letzte Laub entfernt werden, damit keine unschönen Kahlstellen oder gar Pilzkrankheiten entstehen. Kranke Blätter dürfen nicht wieder in den Gartenkreislauf gelangen und sind deshalb für den Komposthaufen ungeeignet. Ist das Laub jedoch gesund, so kann es auch gut als Mulchschicht für kälteempfindliche Stauden und Gehölze verwendet werden. Außerdem freuen sich Igel über einen Laubhaufen, der für sie als warmer Unterschlupf reserviert wird. Aus Gartenteichen müssen vor dem Winter alle hineingefallenen Blätter entfernt werden, damit die Nährstoffzufuhr durch Zersetzungsprozesse nicht überhand nimmt. Apropos Gartenteich: Seerosen und Zierfische in flachen Gewässern dürfen nicht vergessen werden! Starker Frost würde ihnen arge Schäden zufügen.
Schneiden und Frostschutz
Die Horste von weniger robusten Gräsern, wie zum Beispiel die des Pampas-Grases, können zusammengebunden werden. So wird das empfindliche Innere vor zu viel Nässe geschützt. Samenstände von Gräsern, Stauden und Gehölzen sollten jetzt noch nicht abgeschnitten werden. So manch hungriger Tier-Magen kann damit noch gefüllt werden. Außerdem bieten diese Pflanzenteile, wenn sie mit Schnee oder Raureif überzogen sind, im winterlichen Garten einen malerischen Anblick. Es ist besser, Rosen erst nach dem Winter zu beschneiden. Besonders sperrige und störende Triebe können aber auch jetzt schon entfernt werden. Abdeckungen mit Stroh oder Reisig schützen die empfindlichen Gewächse vor Frostschäden. Das Anhäufeln dient ebenfalls dem Frostschutz.
Letztes Pflanzen und Ernten
So lange der Boden offen ist, können jetzt noch viele Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt werden. Neupflanzungen wärmebedürftiger Arten, wie zum Beispiel die von Pfirsichen, sollten aber lieber im Frühjahr erfolgen. Junge Gehölze müssen vor Wild-Verbiss geschützt werden. Immergrüne Pflanzen sind auch im Winter auf Wasser angewiesen. Bei frostfreiem Wetter sollten sie daher öfter gegossen werden. Im Garten kann sogar jetzt noch einiges geerntet werden. Dazu gehören beispielsweise Pastinaken, Schwarzwurzeln oder Meerrettich. Petersilie hilft, den Vitaminbedarf in der kargen Jahreszeit zu decken. Bis zum Frühling können die Winterzwiebeln auf den Beeten bleiben. Die Früchte einiger Obstgehölze, wie zum Beispiel Mispeln, sind erst nach Frosteinwirkung genießbar.
Überwintern und Lagern
Auch wenn es ein wenig mühsam ist, sollten Dahlienknollen und Gladiolenzwiebeln vor jedem Winter ausgegraben und geschützt aufbewahrt werden. Kübelpflanzen, die überwintern sollen, müssen nun Stück für Stück in frostfreie, helle Räume gebracht werden. Pflanzen im Winterlager benötigen zwar ab und zu Feuchtigkeit, doch ist hier Zurückhaltung geboten, damit die Wurzeln nicht zu faulen beginnen. Eingelagertes Obst und Gemüse sowie Zwiebeln und Knollen sollten regelmäßig kontrolliert werden, um Schimmeliges, Angefaultes oder anderweitig Verdorbenes rechtzeitig aussortieren zu können. Manchmal müssen auch Fallen aufgestellt werden, um allzu zahlreichen Mäuse-Populationen Einhalt zu gebieten.
Regenfässer leeren und Gartenwerkzeuge putzen
Regenfässer und ähnliche Gefäße zur Wasseraufbewahrung sollten geleert werden, damit der Frost sie nicht zerstören kann. Gartenwerkzeuge werden nun, da sie für einige Zeit nicht im Gebrauch sind, noch einmal besonders gründlich gesäubert. So überstehen sie die Winterzeit gut, ohne Rost anzusetzen. Notwendige Reparaturen sollten bei dieser Gelegenheit gleich mit ausgeführt werden. Im Frühling ist meist keine Zeit dafür und es ist angenehmer, mit einsatzbereiten Geräten in das neue Gartenjahr zu starten. Auch für die Reparatur von defekten Gartentoren oder -zäunen wäre jetzt noch Zeit. Wer die daheim gebliebene Vogelwelt bei der Nahrungssuche unterstützen möchte, der möge dabei beachten, dass sich Brot oder gekochte bzw. gewürzte Speisereste nicht zum Verfüttern eignen. Doch die Tage, an denen einfach kein „Gartenwetter“ ist, werden unweigerlich zunehmen. Wie schön ist es dann, einfach zu Hause bleiben zu können mit dem guten Gewissen, dass draußen alles Notwendige erledigt wurde. Die Zeit für das Lesen von Gartenbüchern und das Schmieden neuer Pläne bricht nun an.
Einige weitere Blogs, die sich mit der Gartenarbeit im Herbst beschäftigen:
http://www.das-wilde-gartenblog.de/2012/11/09/wie-furchtbar-diese-garten-lose-zeit/
http://gaertnerblog.de/blog/2012/ueberwinterungspflanzen-nicht-vergessen/