Hanfpflanzen – Anbau, Düngen und Ernte

Eine der ältesten Zier- und Nutzpflanzen der Menschheitsgeschichte ist der Hanf. Aus den
Bestandteilen der uralten Pflanze entstehen unterschiedliche Produkte, wobei der Hanf zu Unrecht vor
allem für seine berauschenden Funktionen bekannt ist.

Nutzen der Hanfpflanze

Schon vor Urzeiten sollen Menschen die Hanfpflanze entdeckt haben. Darauf verweisen entsprechende
Funde aus Georgien. In der Dzudzuana-Höhle wurden Fasern der Pflanze entdeckt, die vor mehr als
30.000 Jahren durch die Höhlenbewohner verwendet wurden. In den vergangenen Jahrhunderten
entdeckten viele Menschen den vielseitigen Nutzen der Pflanze erneut. Als Textil oder in der Nahrung
wurde der Hanf wieder entdeckt. Zudem entstanden in den letzten Jahren neue Verfahren zur
Kaltpressung, durch die sich Teile der Hanfpflanze noch besser zum Nahrungsmittel verarbeiten
lassen.

hanfpflanze
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Grundsätzlich lässt sich Hanf gut verwenden, wobei zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten existieren.
In Vergangenheit und Gegenwart dienen Bestandteile zur Herstellung von Seilen und von ätherischen
Ölen. Nicht nur in der Textil-, sondern auch in der Bauindustrie besitzen die aus den Pflanzen
gewonnenen Rohstoffe mittlerweile eine zunehmend größere Bedeutung. Mehr als sieben Prozent aller
Baumaterialien sollen aus der Hanfpflanze stammen.
Noch immer ist Hanf vor allem als Rauschmittel bekannt. Schließlich lassen sich aus getrockneten
Blättern, Blüten und Blütenständen einiger Sorten die Produkte Haschisch oder Marihuana
gewinnen. In den letzten Jahren wird über einen medizinischen Nutzen dieser Rauschmittel
debattiert. Forscher sind sich bislang noch nicht einig, ob die Vor- oder die Nachteile des
berauschenden Tetrahydrocannabinols (THC) überwiegen. Die abschließende Einordnung solcher
Wirkstoffe steht weiterhin aus.

Merkmale und Eigenschaften

Nach Angaben von Experten sollen es insgesamt mehr als 50.000 Produkte sein, die aus der
Cannabispflanze entstehen können. Auf der ganzen Welt gibt es Flächen zwischen 60.000 bis 100.000
Hektar, auf die der dafür nötige Nutzhanf angebaut wird. In der Europäischen Union sind es
mittlerweile 52 Hanfsorten, die für diesen legalen Anbau zertifiziert wurden. Solche Sorten, die
auch in Österreich wachsen, besitzen grundsätzlich einen hohen Anteil an Fasern, während der
Anteil am berauschenden THC mit einem Wert von weniger als 0,2 Prozent sehr gering ausfällt.
Hanf gedeiht meist als einjährige Pflanze. Sie wächst in freier Natur, wobei eine Höhe von bis zu
vier Metern erreichbar ist. Manche Sorten schießen sogar bis zu sechs Meter in die Höhe. Größere
Varianten gelten als weniger robust, aber ertragreicher. Meist stirbt die Pflanze nach einer
durchschnittlichen Vegetationszeit von 90 bis 105 Tagen, wenn die Zeit der Blüte vorüber ist. Bis
dahin wurzelt das Gewächs tief im Boden, wobei es zahlreiche Seitenarme in die Erde treibt.

Umstrittener Einsatz der Hanfpflanze

Heute ist Hanf weniger als Nutzpflanze bekannt. Das liegt an der bereits erwähnten berauschenden
Wirkung, die beim Konsum mancher Blüten eintreten kann. Der Anbau von THC-haltigen Pflanzen
unterliegt daher starken Auflagen durch nationale Gesetzgeber. In vielen Ländern ist der Konsum und
der Anbau verboten. Daher wachsen solche Pflanzen meist unter illegalen Bedingungen. Bedeutende
Anbaugebiete befinden sich in Ländern wie Marokko, Pakistan oder Libanon.

Quellenangaben:

https://www.thc.guide/cannabis-anbau/hanfpflanze/
https://de.wikipedia.org/wiki/Hanf
https://fm4.orf.at/stories/2901536/
https://www.hanf-infos.at/hanfpflanze/