Das Kräuterbeet – frische Kräuter aus dem eigenen Garten

kraeuterbeet
Ein Kräuterbeet das mit Steinen optisch schön begrenzt ist.

In den Monaten April und Mai können Gärtner ihrer Lust am Pflanzen und Säen freien Lauf lassen. Wer noch eine oder gar mehrere Stellen im Garten frei hat und auf der Suche nach pflegeleichten, ganzjährig schönen Gewächsen ist, der sollte einmal über die Anpflanzung von Kräutern nachdenken. Im Kräuterbeet werden alle Sinne angesprochen. Doch vor allem die herrlichen Aromen und die frischen Farben sind eine Wohltat fürs gestresste Gemüt. Oft genügt eine halbe Stunde Arbeit zwischen den Kräutern und der Kopf ist wieder frei!

Auch das Verarbeiten der eigenen Ernte kann wie ein kleines Stück Urlaub vom Alltag sein. Das Abendessen schmeckt noch mal so gut, wenn die Gemüsebeilage mit „eigener“ Petersilie verfeinert wurde oder wenn Brote mit Kräuterbutter und Schnittlauch-Quark auf den Tisch kommen. Am schönsten ist es, die Mahlzeit bei angenehmem Wetter gleich im Garten einzunehmen. Apropos Mahlzeit: Auch zahlreiche Insekten, die sich nützlich machen, werden von blühenden Kräutern in Scharen angelockt. Einige tun sich in dieser Beziehung besonders hervor: Dost bzw. Oregano (Origanum vulgare) und Ysop (Hyssopus officinalis) sind beispielsweise kaum zu schlagen, wenn es um eine lange Blütezeit und um die Attraktivität für Biene, Schmetterling und Co. geht.

Wohin mit dem Kräuterbeet?

Finden sich im Garten sowohl beschattete als auch sonnenverwöhnte Stellen, so sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass die gewünschten Pflanzen an Orten angesiedelt werden, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Manchmal verrät die äußere Erscheinung schon einiges über spezielle Standortansprüche: Unter den Kräutern mit grauem Laub gibt es besonders viele Sonnenanbeter, die außerdem bestens an das Leben auf mäßig nährstoffreichen und eher trockenen Böden angepasst sind. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Currykraut (Helichrysum italicum), Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) und Echter Salbei (Salvia officinalis). Doch auch viele andere Kräuter, die für den intensiven Duft ihrer ätherischen Öle bekannt sind, brauchen die Sonne, um ihr volles Aroma ausprägen zu können.

Außerdem würde ihnen ein Zuviel an Wasser und Nährstoffen eher schaden als nützen. Als Beispiele für Vertreter dieser Kategorie seien Berg-Bohnenkraut (Satureja montana), Rosmarin (Rosmarinus officinalis) und Echter Thymian (Thymus vulgaris) genannt. Wer nur halbschattige Pflanzflächen frei hat, muss trotzdem nicht auf Kräuter verzichten. Auch für diese Stellen gibt es eine Vielzahl geeigneter Kandidaten: Pfefferminze (Mentha x piperita), Schnittlauch (Allium schoenoprasum) und Zitronenmelisse (Melissa officinalis) gedeihen noch gut im lichten Halbschatten. Sie benötigen für eine optimale Entwicklung etwas nährstoffreichere und mäßig feuchte Böden.

Einjährig, zweijährig, mehrjährige Kräuter

Zu beachten ist auch, dass es sowohl einjährige und zweijährige als auch mehrjährige Kräuter gibt. Am pflegeleichtesten sind natürlich die Mehrjährigen. Einmal gepflanzt, machen sie oftmals lange Freude. Werden sie regelmäßig „beerntet“, bleiben sie gut in Form und bilden genügend Neuaustrieb. Etliche von ihnen können problemlos durch Stockteilung oder Stecklinge vermehrt werden. Die ein- und zweijährigen Kräuter, zu denen unter anderem Basilikum (Ocimum basilicum), Borretsch (Borago officinalis), Dill (Anethum graveolens), Garten-Kresse (Lepidium sativum) und Petersilie (Petroselinum crispum) gehören, werden am besten aus Saatgut herangezogen. Dabei sollten die Anbauflächen ständig gewechselt werden.

Besonders bei der zweijährigen Petersilie ist das ein wichtiges Kriterium für gute Anbauerfolge. „Der Dill macht, was er will!“ Dieses Sprichwort bewahrheitet sich immer wieder. Am einfachsten ist es daher, dem etwas eigensinnigen Gewächs seinen Willen zu lassen. Durch die Selbstaussaat hat man wenig Arbeit und bekommt in jedem Jahr schöne, kräftige Dill-Pflanzen. Vielleicht wachsen diese nicht immer genau dort, wo man sie eigentlich gern hätte, aber meist ergibt sich wie durch Zauberhand ein stimmiges Gartenbild.