Der Echte Lavendel, Lavendula Angustifolia – Pflege und Standort

Wenn die Sonne die zahlreichen Lippenblüten des Echten Lavendels erwärmt, entströmt ihnen jenes unverwechselbare Aroma, das die Pflanze bzw. ihre Duftstoffe zu einem Klassiker der Kosmetik- und Parfümindustrie gemacht hat. Im Garten entzückt er Menschen und Insekten gleichermaßen. Beliebt sind auch die mit getrockneten Lavendelblüten gefüllten Duftsäckchen oder Duftkissen.

Idealbesetzung für den Duftgarten

echter lavendel
Der echte Lavendel (Lavendula Angustifolia) passt perfekt in jeden Duftgarten.

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist ein mediterraner Halbstrauch. Die Pflanze passt hervorragend in Duftgärten. Neben den Blüten besitzt auch das Laub einen aromatischen Geruch. Dieser tritt besonders deutlich zutage, wenn es leicht zwischen den Fingen zerrieben wird. Wer die Farbe und den Duft des Lavendels mag, der sollte ihn unbedingt an einem sonnigen Sitzplatz anpflanzen, um das Mittelmeer-Flair, das er verbreitet, voll auskosten zu können. Ist genügend Platz vorhanden, lautet das Motto außerdem: „Klotzen und nicht kleckern!“ Zwar ist schon ein einzelner Lavendelstrauch im Garten ein Genuss für Augen und Nase. Doch eine weitaus beeindruckendere Wirkung wird erzielt, wenn sich die duftenden Blütenwolken beispielsweise entlang eines Weges als Einfassung entfalten dürfen. Eine solche Bepflanzung mit Lavendula Angustifolia sieht übrigens auch im Winter noch recht gut aus, denn die graugrünen, leicht filzigen, nadelförmigen Blätter bleiben in der kalten Jahreszeit an den Zweigen haften.

Größere Lavendel-Anpflanzungen bringen wahre Blütenmeere hervor, in denen sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge – so scheint es zumindest – vor Freude nicht zu lassen wissen. Unermüdlich summen, brummen oder flattern sie von Blüte zu Blüte. Die dezente „Hintergrundmusik“, die sie dabei erzeugen, kann sehr entspannend wirken. Besonders für Kinder dürften die vielen Falter interessant sein, die sich hier gut beobachten lassen.

Der Echte Lavendel: Standortansprüche und passende Nachbarpflanzen

Den Echten Lavendel kennen und lieben die meisten in der Blütenfarbe Violett. Einige rosa oder weiß blühende Züchtungen sind aber ebenfalls erhältlich. Oft wird für Lavendula Angustifolia die Benachbarung mit Rosen angepriesen. Jedoch gibt es noch weitere Möglichkeiten, Lavendel in die Gartengestaltung einzubinden. Sofern violette Sorten (z. B. ‚Hidcote Blue‘ oder ‚Munstead‘) verwendet werden, bringt die Benachbarung mit gelb blühenden Stauden oder Halbsträuchern leuchtende Gartenbilder im Komplementärkontrast hervor. Die Pflanzpartner sollten volle Sonne, Trockenheit und lockere, kalkhaltige Böden vertragen, damit sie auf Dauer mit dem lavendeltypischen Standort zurechtkommen.

Currykraut (Helichrysum italicum), Färberkamille (z. B. Anthemis tinctoria ‚Dwarf Form‘) oder Graues Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) haben ähnliche Ansprüche und stehen dem Lavendel gut zu Gesicht. Dieser passt auch bestens in den oberen Bereich einer Kräuterspirale. Dort herrschen im Idealfall Bedingungen vor, wie er sie am Naturstandort bevorzugt: Er wächst z. B. wild an sonnendurchfluteten, trockenen und steinigen Hängen des Mittelmeerraumes.

Hinweise zur Pflege und Vermehrung des Lavendula Angustifolia

Damit seine kompakte Wuchsform erhalten bleibt, sollte Lavendel jährlich geschnitten werden. Die beste Zeit dafür ist im Frühjahr vor dem neuen Austrieb gekommen, wenn kein starker Frost mehr zu erwarten ist. Die Triebe des Lavendula Angustifolia kann man dann ungefähr um ein bis zwei Drittel kürzen. Außerdem werden alle vertrockneten und erfrorenen Zweige entfernt. Aus vollständig verholzten Pflanzenteilen treibt der Lavendel normalerweise nicht mehr aus. Bei älteren Exemplaren ist deshalb beim Rückschnitt etwas Fingerspitzengefühl erforderlich, damit nicht zu tief in das sogenannte „alte Holz“ geschnitten wird.

Die Hauptblütezeit beginnt im Juni. Gegen diverse Schädlinge ist der Lavendel recht widerstandsfähig und wird in der Regel auch nicht von Schnecken angefressen. Bei zu viel Feuchtigkeit kann er anfällig für Krankheiten werden. Staunässe lässt ihn innerhalb kurzer Zeit dahinsiechen. Vor starkem Frost sollte das wärmeliebende Gewächs geschützt werden. Manchmal sät sich der charmante Lippenblütler von selbst im Garten aus, wenn er günstige Bedingungen vorfindet. Sicherer ist es jedoch, den Lavendel durch Stecklinge zu vermehren. Die Blüten eignen sich übrigens hervorragend als Schnittblumen für die Vase. Auch in getrocknetem Zustand behalten sie für lange Zeit ihren Duft und ihre Farbe.