Radieschen – Aussaat, Pflege und Erntezeit

radieschen im beet
Radieschen sind sehr genügsam, und gedeihen im Gemüsebeet ausgesprochen gut.

Zu Beginn einer jeden Saison warten Gärtner sehnsüchtig darauf, endlich wieder mit der Aussaat beginnen zu können. Die allseits beliebten Radieschen gehören zu den ersten Kulturen, die ungefähr ab Ende März direkt ins Freiland ausgebracht werden können.

Seit dem 16. Jahrhundert etablierten sie sich nach und nach in Europas Gärten und sind heute von den Gemüsebeeten nicht mehr wegzudenken.

Das Radieschen – Gut geeignet für „Gartenanfänger“

Das zur Familie der Kreuzblütengewächse zählende Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) ist eng mit dem Rettich verwandt. Da es nur geringe Ansprüche stellt, eignet es sich sehr gut als „Anfängerpflanze“. Auch Kinder können sich daran versuchen, denn Radieschen stellen ihre Geduld auf keine allzu harte Probe. Die Knollen wachsen rasch heran und sind im günstigsten Fall bereits nach ca. drei bis vier Wochen erntereif. Das typische Radieschen ist rund und hat eine leuchtend rote Außenhaut. Einige Sorten weichen jedoch sowohl in der Form als auch farblich vom Standard ab, wie z. B. ‚Eiszapfen‘ (länglich, weiß),  ‚Poloneza‘ (rot-weiß), ‚Viola‘ (violett) oder ‚Zlata‘ (gelb)

Tipps zur Aussaat

Oft finden Radieschen Verwendung als Markiersaat für langsam keimende Kulturen, wie beispielsweise Möhren oder Petersilie. Sie sind auch gut für den Mischanbau mit Buschbohnen oder Salat geeignet. Die relativ kurze Kulturdauer lässt mehrere Aussaaten im Jahr zu: Radieschen können von März bis September angebaut werden. Die Sorten sind entsprechend ihrer Eignung für die Frühjahrs- bzw. Herbstkultur oder für den Anbau im Sommer auszuwählen, um gute Ernteergebnisse zu erzielen. Angaben dazu finden sich auf den Samentüten. Der ausgebrachte Samen muss mit Erde bedeckt werden, denn Radieschen sind Dunkelkeimer.

Die Keimtemperatur für das Saatgut liegt bei über 7 °C. Unmittelbar vor dem Radieschen-Anbau sollte der Boden keinen frischen Stallmist als Dünger bekommen. Außerdem muss beachtet werden: An der selben Stelle im Beet dürfen Kreuzblütler nicht auf Kreuzblütler folgen. Auch Unkräuter, die zu dieser Pflanzenfamilie gehören, werden besser regelmäßig entfernt, denn sie können Krankheiten auf die Nutzpflanzen übertragen.

Standortbedingungen und Ernte der Radieschen

Es sollte ein sonniger Standort gewählt werden. Das Erdreich muss locker und humos sein. Wichtig ist auch, dass es keine Steine enthält. Bei gleichmäßiger Bodenfeuchtigkeit (nicht zu verwechseln mit stauender Nässe) entwickeln sich die jungen Pflanzen recht schnell. Stehen sie zu eng, müssen sie ausgedünnt (verzogen) werden, damit sich die Knollen gut entwickeln können. Ein Abstand von ca. 4 cm zwischen den Jungpflanzen ist optimal. Es empfiehlt sich ein gestaffelter Anbau, indem ungefähr alle 14 Tage Radieschen ausgesät werden. So ist die kontinuierliche Versorgung gesichert, und es entsteht kein plötzliches Überangebot. Erntereife Radieschen sollten nicht zu lange im Boden verbleiben. Sie könnten ansonsten ihre Zartheit verlieren und statt dessen holzig werden.

Die Knollen lassen sich meist leicht aus der Erde ziehen und werden am besten bald nach dem Ernten verbraucht. Es versteht sich von selbst, dass sie vor dem Verzehr gründlich gesäubert werden müssen. Ihren scharfen Geschmack verdanken Radieschen den enthaltenen Senfölglykosiden, aus denen beim Verletzen der Zellen – beispielsweise durch Schneiden oder Kauen – Senföle gebildet werden. Besonders auf Butterbrot und in knackigen Salaten sind sie im wahrsten Wortsinn eine „runde Sache“.