Die richtigen Pflanzen für den Steingarten – unsere 10 Tipps

Steingärten sind voll im Trend: Sie machen relativ wenig Arbeit, sind schön anzusehen und setzen charakteristische Akzente. Abgesehen vom jährlichen Frühjahrsputz beschränkt sich die Pflege eines Steingartens auf die Pflanzen, die in ihm wachsen. Doch nicht jede Blume gedeiht in einem Steingarten. Selbst wenn ein sehr fruchtbarer Boden die Basis bildet, kommen nicht alle Pflanzen mit den Steinen und der obersten Schicht aus Kies zurecht. Mit den folgenden 10 Tipps für die Auswahl Ihrer Pflanzen bei der Gartengestaltung wird es aber auch in Ihrem Steingarten garantiert blühen.

steingarten-anlegen
Ein Steingarten lebt von den Blumen und Sträuchern, die Sie darin anpflanzen.

Grundsätzlich ist zu empfehlen, sich im Garten auf heimische Pflanzen, die in kargen bzw. alpinen Gegenden natürlich vorkommen, zu beschränken. Gebirgspflanzen aller Art sind Steine und das Klima gewöhnt und erfreuen mit ihrer herrlichen Blütenpracht in intensiven Farben.

  1. Buchsbaumhecken

Zu jedem Steingarten gehört auch ein gewisser Grünanteil, der das Bild auflockert. Sehr zu empfehlen sind Buchsbaumhecken bzw. Stauden. Die Steingartenpflanzen sind immergrün und lieben feuchten Boden. Das Besondere an den Buchsbaumhecken ist ihre Formbarkeit. Von der Kugelform bis zum Eichhörnchen lassen sie sich individuell zurechtstutzen.

  1. Lavendel

Ein Meer aus duftendem, violettem Lavendel, das ist für viele Hobbygärtner ein Traum. Lavendel im eigenen Garten braucht gar nicht viel Pflege. Er gedeiht am besten an trockenen Orten mit viel Sonne, ist winterhart und sehr robust. Steine als Untergrund sind ideal.

lavendel
Lavendel eignet sich perfekt für diese Art der Gartengestaltung.

Nach dem Blühen sollten die Stauden des Lavendels auf ca. 20 cm zurechtgestutzt werden, und schon wird er das nächste Jahr wieder blühen und seinen beruhigenden, eigentümlichen Duft verströmen.

  1. Primeln

Primeln dürfen in keinem Steingarten fehlen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben, weshalb sie eine erfrischende Abwechslung sind. Die krautigen Pflanzen, zu denen auch die beliebten Schlüsselblumen zählen, sind trotz ihrer zarten Blüten sehr robust, wobei sie am besten gedeihen, wenn mehrere Primeln beieinander wachsen. Systematisch angeordnet, z. B. in Streifen mit verschiedenen Blütenfarben oder Dreiecken, kann ein florales Kunstwerk geschaffen werden. Primeln benötigen viel Wasser, außerdem sollten welke Blüten regelmäßig entfernt werden, um die nachkommenden Knospen nicht am Wachsen zu hindern.

  1. Steinbrech

Der Name ist bei dieser Pflanze Programm. Wild wächst sie zwischen Felsspalten in den Alpen und auf Schotter. Die Pflanzen mögen es sehr gerne kalt und sind sehr widerstandsfähig. Es gibt viele verschiedene Sorten mit ebenso vielen Blütenarten. So hat der gegenblättrige Steinbrech, der sich moosartig über Steine verbreitet, zartrosa Blüten, der Mannsschild-Steinbrech blüht hingegen in Weiß.

  1. Enziane

Wenn man schon einen Steingarten anlegt, darf natürlich nicht eine der beliebtesten Blumenarten der Berge – nämlich der blaue Enzian – fehlen. Steinböden sind für Enziane der ideale Nährboden, sofern die Steine kalkhaltig sind. Ist dies nicht der Fall, sollte der Boden im Frühjahr mit kalkhaltigem Dünger bearbeitet werden. Enziane gedeihen am besten im Halbschatten, direkte Sonneneinstrahlung mögen sie nicht. Enziane bleiben am liebsten „alleinstehend“, weshalb sie in einem Abstand von mindestens 15 cm vereinzelt gepflanzt werden sollten. Während die wilde Blume meist nur einjährig wächst, sind die für die Verwendung im Garten kultivierten Pflanzen mehrjährig und winterfest. Die Pflanzen im Gebirge auszugraben und in den eigenen Garten einzusetzen ist nicht erlaubt: Wilde Enziane stehen unter Naturschutz!

  1. Grasnelken

Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken… Stimmt nicht, denn die Nelke kommt in einem Steingarten problemlos zurecht. Genauer gesagt die Grasnelke, die an einem sonnigen, trockenen Platz hervorragend gedeiht. Die buschige, kniehohe Staude kann bis zu 30 cm breit werden und ist ideal für ein großflächiges Begrünen des Steingartens. Typische Grasnelken blühen in Weiß bis Hellrot, es gibt aber auch Züchtungen in intensivem Rot oder Gelb.

  1. Blaukissen

Ähnlich wie Grasnelken eignen sich auch Blaukissen für eine großflächige Grünabdeckung im Garten, allerdings wachsen die Pflanzen im Vergleich bodennah, sie werden nur ca. fünf cm hoch, dafür aber sehr breit. Die beliebten Steingartenpflanzen haben violette bis purpurfarbene, kleine Blüten. Sie sind mehrjährig und immergrün und bevorzugen trockene, sonnige Standorte. Blaukissen müssen kaum gepflegt werden. Es reicht vollkommen aus, wenn der Boden rund um die Pflanze mit Kompost aufgewertet wird.

  1. Duftsteinrich

Wie der Name schon sagt, verbreitet der Duftsteinrich einen intensiven Duft, der an Honig erinnert. Beim Duftsteinrich, auch bekannt als Steinkraut, handelt es sich um eine Staude, die sich perfekt als Einfassung von Steingärten oder zur seitlichen Bepflanzung von Wegen eignet. Die Blüten der kleinen Stauden wachsen sehr dicht und buschig, in Weiß bis Lila, manchmal auch in Pink. Mit nur einer Pflanze kann man im Steingarten auf diese Weise ein regelrechtes Blütenmeer setzen. Der Duftsteinrich bevorzugt von Natur aus trockene, nährstoffreiche Böden, wobei er sowohl sonnige Standorte als auch Halbschatten verträgt und somit in Bezug auf den Standort flexibel ist. Da die Büsche, die relativ niedrig bleiben, sehr breit wachsen können, sollten sie in genügend Abstand gepflanzt werden. Abgesehen davon ist die Pflanze sehr pflegeleicht.

  1. Schleifenblumen

Wie die meisten Pflanzen, die sich für einen Steingarten eignen, handelt es sich auch bei der Schleifenblume um ein Kreuzblütengewächs. Schleifenblumen wachsen in dicken Polstern, wobei jede Pflanze viele kleine Einzelblüten hat, die in Weiß, Lila, Rosa oder Rot blühen. Auch wenn die Gewächse mit einem Steinboden sehr gut zurechtkommen, kann eine Schicht Kompost das Wachstum stärken.

  1. Aloe Vera

Kakteen und Aloe Vera sieht man immer häufiger in österreichischen Gärten. Wichtig ist, dass sie im Garten einen trockenen und sonnigen Platz finden. Die Steine begünstigen das Wachstum, da sie Wärme reflektieren. Und der Saft der Aloe Vera ist außerdem ein sehr hilfreiches Mittel bei Sonnenbrand und trockener Haut.

Weitere Tipps für die Gartengestaltung von einem schönen Steingarten

Natürlich sind das noch längst nicht alle Pflanzen, die bestens in einen Steingarten passen und mit dem Boden zurechtkommen. Auch verschiedene Kräuter und Gräser, Gebirgsnelken, Akelei, Dachwurz, Steinschmückel, Kuhschelle, Hungerblümchen und viele mehr fühlen sich in steiniger Umgebung wohl und gedeihen ohne großen Aufwand prima.

garten-steine

Wenn man die Pflanzen ab und zu von abgestorbenen Pflanzenteilen befreit und sie bei Bedarf zurechtstutzt, bedürfen sich keiner großartigen Pflege mehr. Wichtig ist, dass Pflanzen gewählt werden, die nicht nur zum Steingarten, sondern auch zueinander passen. Blumen, die viel Wasser brauchen, sollte man nebeneinander anlegen, ebenso wie Gewächse, die es lieber trocken mögen.

Weitere Tipps:

Anleitung zum Steingarten anlegen

Der Steingarten als Oase

Einen Steingarten bepflanzen